HÄUSERMEER UND GEFÜHLS-OZEAN
Stijn Celis’ Inszenierung der »West Side Story« feiert ihr Comeback
Was schenkt man zu einem 100. Geburtstag? Eine schöne Erinnerung. Unsere vielleicht schönste Erinnerung an Leonard Bernstein ist Stijn Celis’ Inszenierung und Choreographie des Musicals »West Side Story«. Pünktlich zum 100. Geburtstag, den Leonard Bernstein 2018 gefeiert hätte, kommt die Saarbrücker Erfolgsproduktion zurück und erzählt die immer aktuelle Geschichte von Tony und Maria, von dem einen Platz im Irgendwo, an dem alle Menschen glücklich sein können, und von der Tragik, diesen Platz nicht gemeinsam erreichen zu können. Die Medien waren nach der Premiere der Neuinszenierung 2016 beeindruckt von dieser Produktion, die weit über Saarbrücken hinaus bekannt wurde. Sie erzählt in einer ebenso ausgefeilten Personenregie wie in einer energiegeladenen Choreographie diese Romeo-undJulia-Adaption, mit der Leonard Bernstein unsterblich wurde. »Wohl einem Haus, das auch sowas kann«, schrieb die »Saarbrücker Zeitung« im Oktober 2016 und meinte die hauseigenen Tänzerinnen, Tänzer, Sängerinnen und Sänger, die gemeinsam mit Musical-Profi s in dieser Produktion auf der Bühne stehen. Stijn Celis, Chef des Saarländischen Staatsballetts, verneigte sich vor dem Choreographen und Regisseur Jerome Robbins und schuf doch eine eigene »West Side Story«. Die Jets und die Sharks – rivalisierende Jugendbanden sind nun also wieder unterwegs. Machen wir uns bereit für eine Geburtstagsfeier, wie sie Leonard Bernstein sicher gefallen hätte. Willkommen zurück in den Straßenschluchten und Häusermeeren einer Stadt, die ein Ozean der Gefühle sein kann.
Stijn Celis ist seit der Spielzeit 2014/2015 Direktor der Ballettkompanie des Saarländischen Staatstheaters. Zwischen 2004 und 2007 war er Ballettdirektor am Stadttheater Bern. Im Lauf seiner Karriere hat er für renommierte Kompanien wie die Grands Ballets Canadiens, das Tanzensemble der Göteborger Oper, das Nederlands Dans Theater oder das Ballett der Dresdner Semperoper choreographiert.